
Dr. Michael Reichert
BVB / FREIE WÄHLER
Was wir fragen – und warum:
Zur bevorstehenden Wahl des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin
stellt das Bündnis Potsdamer Mitte vier Wahlprüfsteine, die aus unserer Sicht
zentrale stadtpolitische Entscheidungen betreffen. Sie drehen sich um Orte,
Projekte und Themen, die nicht nur das Stadtbild prägen, sondern auch über finanzielle Weichenstellungen,
soziale Ausgewogenheit und den Umgang mit unserer Vergangenheit und Zukunft entscheiden.
Die Kandidatin und Kandidaten sind eingeladen, klar und transparent Stellung zu beziehen
und damit den Bürgern zu zeigen, wie sie denken, entscheiden und Prioritäten setzen.
Unsere Themenfelder:
- 🥢 Zukunft des Rechenzentrums – Abriss oder kommunale Verantwortung
für ein zusätzliches soziokulturelles Zentrum? - 🌊 Stadtkanal – Klimaschutz, Stadtbild und Einstieg mit Fördermitteln?
- 🌳 Steubenplatz – Vollendung mit Steubendenkmal und Wasserspiel?
- 🧱Garnisonkirche – Wiederaufbau mit Turm und Kirchenschiff?
Was wir erwarten:
Wir wünschen uns Antworten, die nicht ausweichen, sondern Klarheit schaffen:
- Wo stehen die Kandidaten bei umstrittenen Projekten?
- Welche finanzielle Verantwortung sind sie bereit zu übernehmen?
- Wie gestalten sie Stadtentwicklung – zwischen Geschichte, Gegenwart und Zukunft?
Um klare und verständliche Antworten zu erhalten, wurde darum gebeten nur mit
„Nein, weil….“ oder „Ja, wenn….“ zu antworten.
Die Antworten werden unter www.mitteschoen.de veröffentlicht und analysiert – damit alle Potsdamer Wähler informierte Entscheidungen treffen können.
🥢 Wahlprüfstein Nr. 1 Rechenzentrum
Hintergrund:
Das Rechenzentrum wird seit fast einem Jahrzehnt mit temporärer Duldung durch die Stadt Potsdam von Kulturschaffenden und gemeinnützigen Vereinen genutzt. Die Duldung endet am 31.12.2025.
Bis dahin wurde im benachbarten KreativQuartier bereits ein Ersatzangebot mit subventionierten Mieten geschaffen.
Eine Gruppe von Nutzern des Rechenzentrums hat nun ein Konzept eingebracht, um den Abriss
des Gebäudes abzuwenden und stattdessen ein dauerhaftes soziokulturelles Zentrum zu etablieren,
zusätzlich zum KreativQuartier – mit kommunaler finanzieller Unterstützung und Haftung und Finanzierung.
Der Vorschlag zur weiteren Nutzung steht unter kritischer Prüfung hinsichtlich Genehmigungsfähigkeit,
wirtschaftlicher Tragfähigkeit und kommunaler Verantwortung.

Frage:
👉 Befürworten Sie den Erhalt des Rechenzentrums als dauerhaftes zusätzliches soziokulturelles Zentrum
für mindestens 50% gemeinnützige Vereine und Initiativen – trotz bereits vorhandener Ersatzräume für Künstler
und Kreative und hoher Sanierungs- und Betriebskosten?
Antwort Dr. Michael Reichert
Grundsätzlich befürworte ich den Erhalt des Rechenzentrums als dauerhaftes zusätzliches soziokulturelles Zentrum,
da es ein wichtiges Kunst- und Kreativhaus ist.
Allerdings gehört der Stiftung Garnisonkirche ein Fünftel der Fläche, auf der das Rechenzentrum steht.
Und deshalb entscheidet die Stiftung als Grundstück-eigentümer mit, wenn es um den Fortbestand des Rechenzentrums geht. Der Oberbürgermeister kann hier also nur bedingt Einfluss nehmen und nicht alleine entscheiden.
Hinzu kommen Asbest-Risiken und zukünftig hoher Modernisierungsbedarf beim Rechenzentrum.
Die Bauarbeiten für das neue Potsdamer Künstlerquartiers im Langen Stall enden bald.
Mit dem möglichen Umzug der Künstlerinnen und Künstler aus dem Rechenzentrum in das
nahegelegene, neue Quartier ist auf jeden Fall sichergestellt, dass Aktivitäten
im Rechenzentrum auch in Zukunft weitergeführt werden können.
Frage
👉 Wie bewerten Sie die rechtlichen, finanziellen und stadtplanerischen Konsequenzen
eines solchen Projekts?
Antwort Dr. Michael Reichert
Leider keine Antwort.
🌊 Wahlprüfstein Nr. 2 Wiederherstellung des Stadtkanals
Hintergrund:
Der historische Stadtkanal gilt als stadtbildprägendes Erbe Potsdams. Seit Jahren wird seine Wiederherstellung diskutiert – auch als Maßnahme im Sinne des Klimaschutzes und der ökologischen Stadtentwicklung. Das Projekt war erklärtes Herzensanliegen des ehemaligen Oberbürgermeisters Mike Schubert, blieb jedoch während seiner siebenjährigen Amtszeit ohne nennenswerte Umsetzung.
Die aktuelle Diskussion konzentriert sich nun auf einen realistischen Einstieg: Die Wiederherstellung des Kanalabschnitts zwischen Kellertor und Berliner Straße könnte mit überschaubaren Mitteln realisiert werden – etwa durch EU-Förderung oder Mittel aus Programmen der Städtebau- und Klimaanpassung.

Frage
👉 Unterstützen Sie das langfristige Ziel der vollständigen Wiederherstellung des Stadtkanals
im Sinne von Klimaschutz und stadtgestalterischer Identität?
Antwort Dr. Michael Reichert
Ja, der historische Kanal ist begrüßenswert, aber wir haben ein angespannte Haushaltlage,
die Finanzierung müsste dann überwiegend aus EU-Förderung oder Mittel aus
Programmen der Städtebau- und Klimaanpassung kommen.
Frage
👉 Befürworten Sie einen ersten Umsetzungsschritt im Abschnitt
Kellertor–Berliner Straße – unter Nutzung externer Fördermittel?
Antwort Dr. Michael Reichert
Ja wenn der angespannte Potsdamer Haushalt hierfür nicht in Anspruch genommen wird.
Frage
👉 Wie priorisieren Sie dieses Projekt im Verhältnis zu anderen Investitionen
in städtische Infrastruktur und Klimaanpassung?
Antwort Dr. Michael Reichert
Der Kanalausbau ist grundsätzlich begrüßenswert, hat aber nicht die höchste Priorität.
🌳 Wahlprüfstein Nr. 3 – Steubenplatz und Steubendenkmal
Was bislang noch aussteht, ist die vollständige Wiederherstellung des historischen Ensembles:
- Die Versetzung des Steubendenkmals von der Schloßstraße auf seinen ursprünglichen Platz am Steubenplatz.
- Die Installation eines Wasserspiels zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität – insbesondere für Kinder und Familien.
Das Denkmal besitzt nicht nur historisch-symbolischen Wert als Zeichen deutsch-amerikanischer Freundschaft, sondern ist auch identitätsstiftend für den Ort, der nach ihm benannt wurde. Das Wasserspiel könnte diesen Ort zusätzlich beleben und zugänglicher für die breite Öffentlichkeit machen.

Frage
👉 Unterstützen Sie die zeitnahe Versetzung des Steubendenkmals auf den Steubenplatz?
Steuben auf den Steubenplatz!
Antwort Dr. Michael Reichert
Steuben auf den Steubenplatz ist eine gute Idee.
Frage
👉 Befürworten Sie die Einrichtung eines Wasserspiels und einer möglichst großen
Grünfläche zur Förderung von Aufenthaltsqualität und sozialer Nutzung
des öffentlichen Raums?
Antwort Dr. Michael Reichert
Ja, die Einrichtung eines Wasserspiels und einer möglichst großen Grünfläche bereichert unser Stadtbild und fördert insbesondere in heißen Sommern die Aufenthaltsqualität.
🧱 Wahlprüfstein Nr. 4 Garnisonkirche
Hintergrund:
Die Garnisonkirche ist eines der symbolträchtigsten und zugleich kontroversesten Bauprojekte in Potsdam. Der Turm ist bereits wieder aufgebaut und stellt für Befürworter ein Zeichen historischer Wiedergewinnung, Versöhnung und geistiger Orientierung dar. Kritikerinnen hingegen sehen in der Rekonstruktion eine problematische Rückbesinnung auf preußische und autoritäre Traditionen.
Langfristig wird neben dem Turm auch der Wiederaufbau des Kirchenschiffs angestrebt, als Vollendung dieses historischen Gesamtkunstwerkes – verbunden mit einer vielfältigen Nutzung als kirchlich-kultureller und gesellschaftlicher Ort oder „Festsaal der Stadt“. Voraussetzung dafür ist unter anderem der Abriss des benachbarten Rechenzentrums, das bislang eine temporäre kulturelle Nutzung beherbergt.
Der Wiederaufbau betrifft nicht nur Fragen von Stadtbild und Geschichtsverständnis, sondern auch städtische Prioritäten, Haushalt und Bürgerbeteiligung.

Frage
👉 Unterstützen Sie den vollständigen Wiederaufbau der Garnisonkirche – einschließlich
Turm und Kirchenschiff?
Antwort Dr. Michael Reichert
Ja sofern es ausschließlich privat finanziert wird, ohne den Potsdamer Haushalt in Anspruch zu nehmen.
Frage
👉 Befürworten Sie den Abriss des Rechenzentrums als städtebaulich
notwendigen Schritt für den Wiederaufbau?
Antwort Dr. Michael Reichert
Wenn das Rechenzentrum stehen bleiben kann, soll es weiterbestehen. Das entscheidet aber die Stiftung Garnisonkirche, da Teile des Rechenzentrums auf ihrem Grundstück stehen. Ein Abriss des Rechenzentrums droht insbesondere dann, wenn das Kirchenschiff gebaut wird.
Frage
👉 Welche Rolle messen Sie dem Projekt im Kontext von Erinnerungskultur
und politischer Verantwortung bei?
Antwort Dr. Michael Reichert
Wenn das Rechenzentrum stehen bleiben kann, soll es weiterbestehen.
Das entscheidet aber die Stiftung Garnisonkirche, da Teile des Rechenzentrums auf ihrem Grundstück stehen.
Ein Abriss des Rechenzentrums droht insbesondere dann, wenn das Kirchenschiff gebaut wird.
Wir bedanken uns für Interesse und hoffen auf eine rege Diskussion in den Sozialen Medien.
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