
Chaled-Uwe Said
AfD
Was wir fragen – und warum:
Zur bevorstehenden Wahl des Oberbürgermeisters oder der Oberbürgermeisterin
stellt das Bündnis Potsdamer Mitte vier Wahlprüfsteine, die aus unserer Sicht
zentrale stadtpolitische Entscheidungen betreffen. Sie drehen sich um Orte,
Projekte und Themen, die nicht nur das Stadtbild prägen, sondern auch über finanzielle Weichenstellungen,
soziale Ausgewogenheit und den Umgang mit unserer Vergangenheit und Zukunft entscheiden.
Die Kandidatin und Kandidaten sind eingeladen, klar und transparent Stellung zu beziehen
und damit den Bürgern zu zeigen, wie sie denken, entscheiden und Prioritäten setzen.
Unsere Themenfelder:
- 🥢 Zukunft des Rechenzentrums – Abriss oder kommunale Verantwortung
für ein zusätzliches soziokulturelles Zentrum? - 🌊 Stadtkanal – Klimaschutz, Stadtbild und Einstieg mit Fördermitteln?
- 🌳 Steubenplatz – Vollendung mit Steubendenkmal und Wasserspiel?
- 🧱Garnisonkirche – Wiederaufbau mit Turm und Kirchenschiff?
Was wir erwarten:
Wir wünschen uns Antworten, die nicht ausweichen, sondern Klarheit schaffen:
- Wo stehen die Kandidaten bei umstrittenen Projekten?
- Welche finanzielle Verantwortung sind sie bereit zu übernehmen?
- Wie gestalten sie Stadtentwicklung – zwischen Geschichte, Gegenwart und Zukunft?
Um klare und verständliche Antworten zu erhalten, wurde darum gebeten nur mit
„Nein, weil….“ oder „Ja, wenn….“ zu antworten.
Die Antworten werden unter www.mitteschoen.de veröffentlicht und analysiert – damit alle Potsdamer Wähler informierte Entscheidungen treffen können.
🥢 Wahlprüfstein Nr. 1 Rechenzentrum
Hintergrund:
Das Rechenzentrum wird seit fast einem Jahrzehnt mit temporärer Duldung durch die Stadt Potsdam von Kulturschaffenden und gemeinnützigen Vereinen genutzt. Die Duldung endet am 31.12.2025.
Bis dahin wurde im benachbarten KreativQuartier bereits ein Ersatzangebot mit subventionierten Mieten geschaffen.
Eine Gruppe von Nutzern des Rechenzentrums hat nun ein Konzept eingebracht, um den Abriss
des Gebäudes abzuwenden und stattdessen ein dauerhaftes soziokulturelles Zentrum zu etablieren,
zusätzlich zum KreativQuartier – mit kommunaler finanzieller Unterstützung und Haftung und Finanzierung.
Der Vorschlag zur weiteren Nutzung steht unter kritischer Prüfung hinsichtlich Genehmigungsfähigkeit,
wirtschaftlicher Tragfähigkeit und kommunaler Verantwortung.

Frage:
👉 Befürworten Sie den Erhalt des Rechenzentrums als dauerhaftes zusätzliches soziokulturelles Zentrum
für mindestens 50% gemeinnützige Vereine und Initiativen – trotz bereits vorhandener Ersatzräume für Künstler
und Kreative und hoher Sanierungs- und Betriebskosten?
Antwort Chaled-Uwe Said
Nein – für die Künstler wurde mit dem Kunst- und KreativQuartier ein Prestigeort in unmittelbarer Nachbarschaft geschaffen und die historische Mitte ist identitätsprägend für Potsdamer und auch unsere Besucher. Was andere Städte können, wie z.B. Dresden, sollte Normalität für Potsdam werden – der Wiederaufbau der historischen Mitte. Dazu zählt ohne Abstriche ebenso der Wiederaufbau der Hof- und Garnisonkirche womit der Abriss des maroden, asbestbelasteten Rechenzentrums einhergeht.
Mit mir als Oberbürgermeister wird es einen „Ruf aus Potsdam“ nach Dresdner Vorbild geben, um Spendenwillige weltweit zum Wiederaufbau von historischem Kirchenschiff und Innenraum zu ermutigen. Für das Rechenzentrum wird es mit mir keine weitere Förderung mehr geben. Ich setze mich auch ein für eine Aufhebung des Beschlusses der SVV, keinerlei Potsdamer Steuergelder für die Hof- und Garnisonkirche auszugeben. Ich bin dafür, die zukünftigen Räumlichkeiten in der Kirche für gemeinnützige Vereine, Initiativen, Orchester, Orgelmusiker und vieles mehr nutzbar zu machen.
Frage
👉 Wie bewerten Sie die rechtlichen, finanziellen und stadtplanerischen Konsequenzen
eines solchen Projekts?
Antwort Chaled-Uwe Said
„Das Stiftungsrecht ist Bundesrecht und kann nicht nach Gusto geändert werden.
Es ist symptomatisch, dass vom ehemaligen Oberbürgermeister über mehrere Jahre das Luftschloss des vollständigen Erhalts des Rechenzentrums aufgebaut wurde und das nun erneut trotz besseren Wissens um die Rechtslage und die Finanzsituation der Stadt, weiterbetrieben werden soll.
Der Bebauungsplan Nr. 1 ist der erste demokratisch gefasste Baubeschluss der ersten frei gewählten Stadtverordnetenversammlung – aus Respekt vor der Freiheitsgeschichte der Stadt Potsdam sollte dies beachtet und dieser B’plan beibehalten werden, um die historische Mitte wiederentstehen zu lassen.
🌊 Wahlprüfstein Nr. 2 Wiederherstellung des Stadtkanals
Hintergrund:
Der historische Stadtkanal gilt als stadtbildprägendes Erbe Potsdams. Seit Jahren wird seine Wiederherstellung diskutiert – auch als Maßnahme im Sinne des Klimaschutzes und der ökologischen Stadtentwicklung. Das Projekt war erklärtes Herzensanliegen des ehemaligen Oberbürgermeisters Mike Schubert, blieb jedoch während seiner siebenjährigen Amtszeit ohne nennenswerte Umsetzung.
Die aktuelle Diskussion konzentriert sich nun auf einen realistischen Einstieg: Die Wiederherstellung des Kanalabschnitts zwischen Kellertor und Berliner Straße könnte mit überschaubaren Mitteln realisiert werden – etwa durch EU-Förderung oder Mittel aus Programmen der Städtebau- und Klimaanpassung.

Frage
👉 Unterstützen Sie das langfristige Ziel der vollständigen Wiederherstellung des Stadtkanals
im Sinne von Klimaschutz und stadtgestalterischer Identität?
Antwort Chaled-Uwe Said
Ja, weil so das historische Stadtbild und das einstige Stadtflair wieder hergestellt wird
und der Stadtkanal zur Innenstadtkühlung im Sommer beitragen kann.
Mein Ziel als Oberbürgermeister ist es, hier auch eine Einstiegsstelle für das Stadtbaden zu schaffen.
Ein sanierter Stadthaushalt ist dafür entscheidend.
Frage
👉 Befürworten Sie einen ersten Umsetzungsschritt im Abschnitt
Kellertor–Berliner Straße – unter Nutzung externer Fördermittel?
Antwort Chaled-Uwe Said
Ja, sofern der Stadthaushalt nachhaltig saniert ist, indem er von überflüssigen Aufgaben bzw. Ausgaben bereinigt wurde und Fördermittel von EU, Bund und Land zur Verfügung stehen für deren Einwerbung ich mich einsetzen werde.
Des Weiteren werde ich als Oberbürgermeister ebenfalls zu Spenden aufrufen
– die Spendenaktion für die Kanalbalustrade des Kanalabschnitts in der Yorckstraße sind hier Vorbild.
Frage
👉 Wie priorisieren Sie dieses Projekt im Verhältnis zu anderen Investitionen
in städtische Infrastruktur und Klimaanpassung?
Antwort Chaled-Uwe Said
Meine höchste Priorität als Oberbürgermeister ist die konsequente, nachhaltige Sanierung des Stadthaushalts, einhergehend mit dem Abbau des großen Sanierungsrückstaus bei der städtischen Infrastruktur.
Die Realisierung des Stadtkanalabschnitts zwischen Kellertor und Berliner Straße muss gemeinsam mit den Anwohnern als direkt Betroffenen abgestimmt sein und deren Bedarf an Parkflächen berücksichtigen.
Ein Werkstattverfahren mit den Anwohnern vor Beginn der Planungsmaßnahmen markiert hier den Beginn.
Wäre Potsdam nicht in den letzten Jahren von den SVV-Fraktionen von CDU bis „die andere“ arm regiert worden, hätten wir mehr Spielraum für die Stadtverschönerung.
🌳 Wahlprüfstein Nr. 3 – Steubenplatz und Steubendenkmal
Was bislang noch aussteht, ist die vollständige Wiederherstellung des historischen Ensembles:
- Die Versetzung des Steubendenkmals von der Schloßstraße auf seinen ursprünglichen Platz am Steubenplatz.
- Die Installation eines Wasserspiels zur Erhöhung der Aufenthaltsqualität – insbesondere für Kinder und Familien.
Das Denkmal besitzt nicht nur historisch-symbolischen Wert als Zeichen deutsch-amerikanischer Freundschaft, sondern ist auch identitätsstiftend für den Ort, der nach ihm benannt wurde. Das Wasserspiel könnte diesen Ort zusätzlich beleben und zugänglicher für die breite Öffentlichkeit machen.

Frage
👉 Unterstützen Sie die zeitnahe Versetzung des Steubendenkmals auf den Steubenplatz?
Steuben auf den Steubenplatz!
Antwort Chaled-Uwe Said
Ja, weil mit dem Steubenplatz ein historischer Platz wiederentsteht und Friedrich Wilhelm von Steuben als identitätsstiftende Figur für das historische Potsdam und die Völkerfreundschaft mit den Vereinigten Staaten steht.
Wichtig ist mir als Oberbürgermeister, die junge Generation einzubinden und für die Stadtgeschichte zu begeistern – insbesondere Schüler z.B. der von-Steuben-Gesamtschule. Es liegen dazu bereits Anträge der AfD-Stadtfraktion vor.
Frage
👉 Befürworten Sie die Einrichtung eines Wasserspiels und einer möglichst großen
Grünfläche zur Förderung von Aufenthaltsqualität und sozialer Nutzung
des öffentlichen Raums?
Antwort Chaled-Uwe Said
Sofern die Mittel auch für die nachhaltige Pflege und den Betrieb vorhanden sind, ist auch ein Wasserspiel denkbar. Der Steubenplatz muss ein Ort der Erholung werden – schattige Sitzgelegenheiten z.B. nach historischem Vorbild sind notwendig. Das Steubendenkmal muss dazu auch direkt zugänglich sein.
🧱 Wahlprüfstein Nr. 4 Garnisonkirche
Hintergrund:
Die Garnisonkirche ist eines der symbolträchtigsten und zugleich kontroversesten Bauprojekte in Potsdam. Der Turm ist bereits wieder aufgebaut und stellt für Befürworter ein Zeichen historischer Wiedergewinnung, Versöhnung und geistiger Orientierung dar. Kritikerinnen hingegen sehen in der Rekonstruktion eine problematische Rückbesinnung auf preußische und autoritäre Traditionen.
Langfristig wird neben dem Turm auch der Wiederaufbau des Kirchenschiffs angestrebt, als Vollendung dieses historischen Gesamtkunstwerkes – verbunden mit einer vielfältigen Nutzung als kirchlich-kultureller und gesellschaftlicher Ort oder „Festsaal der Stadt“. Voraussetzung dafür ist unter anderem der Abriss des benachbarten Rechenzentrums, das bislang eine temporäre kulturelle Nutzung beherbergt.
Der Wiederaufbau betrifft nicht nur Fragen von Stadtbild und Geschichtsverständnis, sondern auch städtische Prioritäten, Haushalt und Bürgerbeteiligung.

Frage
👉 Unterstützen Sie den vollständigen Wiederaufbau der Garnisonkirche – einschließlich
Turm und Kirchenschiff?
Antwort Chaled-Uwe Said
Ja, als Oberbürgermeister unterstütze ich vorbehaltlos den vollständigen Wiederaufbau der Hof- und Garnisonkirche, weil sie stadtbildprägend und kulturprägend weit über die Potsdamer Stadtgrenzen hinaus war.
In diesem Zusammenhang ist nicht nur auf die für Preußen bedeutende Kirchengeschichte zu verweisen,
sondern auch an die Rolle derjenigen Gemeindemitglieder im Widerstand gegen die NS-Diktatur.
Wünschenswert wäre die Nutzung als Kirche durch die evangelische Landeskirche.
Ansonsten kann auch eine profane Nutzung in der historischen Gebäudegestaltung stattfinden.
Mit mir als Oberbürgermeister wird es einen „“Ruf aus Potsdam“ nach Dresdner Vorbild geben,
um Spendenwillige weltweit zum Wiederaufbau von historischem Kirchenschiff und Innenraum zu ermutigen.
Frage
👉 Befürworten Sie den Abriss des Rechenzentrums als städtebaulich
notwendigen Schritt für den Wiederaufbau?
Antwort Chaled-Uwe Said
Ja. In einem ersten Schritt muss zwingend Baufreiheit hergestellt werden auf dem
zur Kirche zugehörigen Grundstücksteil. Die Rechtslage ist hier deutlich.
Mit mir als Oberbürgermeister wird es keinerlei weitere Investition in Betrieb oder Sanierung
des Rechenzentrums geben.
Frage
👉 Welche Rolle messen Sie dem Projekt im Kontext von Erinnerungskultur
und politischer Verantwortung bei?
Antwort Chaled-Uwe Said
Die Hof- und Garnisonkirche muss wieder aktiver Teil der Potsdamer und bundesdeutschen Erinnerungskultur werden – in einem ungeklitterten Geschichtskontext.
Ich begrüße ausdrücklich die Einbindung der Bundeswehr – zumal ihre Neugründung auch auf die Werte des militärischen Widerstands vom 20. Juli 1944 rekurriert, der enge Beziehungen zur Hof- und Garnisonkirche hatte.
Wir bedanken uns für Interesse und hoffen auf eine rege Diskussion in den Sozialen Medien.
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