Aufstellung und Rückführung der Attikafiguren auf dem Neubau des Stadtschlosses

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Dokumentation 57. Sitzung des Stadtforum Potsdam .

Die Rückgewinnung der Altstadt Potsdams und die Wiederherstellung des historischen Stadtgrundrisses in der Potsdamer Mitte gehört seit der Wende zu den zentralen Anliegen in der Potsdamer Bürgerschaft und hat in zahlreichen Beschlüssen der nach der Wende demokratisch gewählten Stadtverordnetenversammlung in Potsdam ihren Niederschlag gefunden. Wesentlicher Baustein dieses Projekts ist die dreidimensionale Wiederherstellung des Alten Markts und der ihn konstituierenden Bebauung, deren Initial der Landtagsneubau in der Gestalt des Potsdamer Stadtschlosses bildet.

In der 57. Sitzung des Stadtforum Potsdam wurden dazu die Pro & Contra zur Aufstellung und Rückführung der Original-Attikafiguren von der Humboldt Universität zu Berlin auf die Rekonstruktion des Potsdamer Stadtschlosses diskutiert.

Lesen sie den umfangreichen Auszug aus der Dokumentation 2016 des Stadtforum Potsdam

Neubau der ILB mit Einheitsfassade

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Im Zusammenklang mit dem Bahnhofscenter, dem neu errichteten Hotel und der Semmelhackstadt hinter dem Bahnhof hat der neu errichteter Bau wohl seine Berechtigung, monumental erhebt er sich jetzt an der Neuen Fahrt aber, das ist nicht mehr Potsdam!

Lochfassaden am Humboldthafn in Berlin

Das ist beliebige Architektur, die in vielen europäischen Städten in ähnlicher Form zu finden ist. Siehe u.a. das Berliner Beispiel am Humboldthafen.

Der Architekt erklärte Mitteschön damals seinen Siegerentwurf.
Zitat: “Diese drei Pavillons (ja, er sprach tatsächlich von Pavillons!)fügen sich nahtlos in die Landschaft ein! Sie zerfließen mit den Havelauen. “
Bei der Bauvolumenmasse ist nichts mehr von „zerfließen“ zu bemerken!
Wir hatten damals schon Bauchschmerzen, aber das Resultat übertrifft alle unsere Befürchtungen.
Es stehen jetzt da drei riesige Würfel mit den bekannten Schießscharten Muster, bei denen man Augenflimmern bekommt. Durch die Gleichförmigkeit der Fenster erscheint das Gebäude als ein einzig großer Monolith. Nichts mehr mit 3 Pavillons!
Man nimmt sie gar nicht mehr wahr!
Diese Gleichförmigkeit ist bedingt durch die Fassadengestaltung aus 2.200 gleichen, vorgefertigten Fensterelementen, denen ca. 2.000 gleiche Natursteinelemente vorgesetzt wurden. Sicherlich kostenreduzierend, aber eben an Gleichförmigkeit nicht zu überbieten. Vielfalt und Plastizität werden durch diesen Flimmereffekt nur vorgetäuscht.
Zitat ILB: “Der Rohbau ist fertig und die Fassadenfertigteile geben dem neuen ILB-Gebäude sein charakterisches Gesicht.”

Ja, die ILB Führung wollte alles richtig machen und verließ sich auf große anerkannte Architektur Büros.
Aber alle Entwürfe die man der Öffentlichkeit im Bahnhofscenter vorstellte, waren nach unserem Verständnis nicht machbar.
Keiner der Büros hatte das „Händchen“ für Potsdam.
Alle verkauften ihre Entwürfe, die vorprogrammiert aus ihrem Software Baukasten stammten – so unser Gefühl.
Wo bleiben unsere Potsdamer Architekten, die die Stadt als Gesamtkomposition begreifen?
Schade, wieder eine Chance vertan!

Mitteschön nimmt kritisch Stellung zu Bauvorhaben in Potsdam

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Wir haben ein Auge darauf!

Gibt es denn in dieser Stadt keine Chance, einen angemessenen Architekturentwurf zu entwickeln, der mal nicht aus einer weißen kahlen Kiste besteht? Einen, der Potsdamer Architektursprache bedient? Einen Neubau, der sich behutsam in das städtebauliche Ensemble einfügt?

Mitteschön nimmt kritisch Stellung zu Bauvorhaben in Potsdam.
Positiv und Negativ!

Plantage: Sportplatz oder Stadtoase

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Entwurf Plantage Hutter & Reimann

Stellungnahme von Mitteschön zum Siegerentwurf für die Plantage

Der Siegerentwurf für die Plantage findet bei Mitteschön keine Begeisterung, denn er entspricht mehr einer Sportanlage, denn einem bedeutenden innerstädtischen Platz!

Dieser war immer geprägt durch die kürzeste fußläufige Verbindung: Bahnhof, Stadtschloß, quer über die Plantage, Brandenburger Straße hin nach Sanssouci. Der typische Weg, den früher die Touristen , aber auch die Potsdamer nutzten, wenn sie in die Stadt wollten.

Gleichzeitig bot diese Grünanlage einen Ruhepol für alle Bevölkerungsschichten, ja er war auch im verträglichen Maße Kinderspielplatz. Auch war dieser Ort ein Platz, der die freie Sicht, also eine ganzheitliche Ansicht der Kirche ermöglichte.
Er setzte dieses wichtige städtische Monument sozusagen in Szene – städtebaulich ein ganz wichtiges Moment!

Garnisonkirche, Stadtkanal und Plantage bildete ein Ensemble, das genau auf sich abgestimmt war. Das alles findet im Siegerentwurf keinen Niederschlag. Die Gartenarchitekten tragen jedoch in diesem Fall keine Schuld. Sie haben ihre Entwürfe den Vorgaben gemäß entwickelt.

Man versuchte hier wieder einmal, es allen Recht zu machen und packte Dinge zusammen, die sich nicht miteinander vereinbaren lassen. Alle Entwürfe „verstecken“ die Schulsporteinrichtungen (100 Meter-Lauf, Fußballplatz, Weitsprungbahnen, Tischtennisplatten, Trampolinstrecken 3 Flutlichtmasten etc.) durch das Einfärben der Einrichtungen in grün. Diese „Camouflage“ führt dazu, dass die Dinge optisch verschwinden. Tatsächlich ist dies jedoch nicht möglich, da z.B. die grüne Laufbahn sehr wohl als solche erkennbar ist, ganz anders altert und aus Kostengründen stets in Standardfarben ausgeführt wird. Auch ist der grüne Fußballplatz (mit Toren, Strafraum, Elfmeterpunkt) Illusion. Nur fällt das erst NACH der Realisierung auf. Da Fördermittel in der Regel eine Bindungsfrist, d.h. ein Veränderungsverbot von 15 Jahren inkludieren (was im Prinzip sinnvoll ist), bleibt nach der Fertigstellung keine Möglichkeit noch korrigierend einzugreifen.

Man ist hier den verständlichen Wünschen der Schule 8 und den Kindern mit ihren Eltern nachgekommen und hat alle Prinzipien sinnvoller Stadtenwicklung einer partiellen Bedarfslage untergeordnet. Sicherlich, der Schulsport und die Kinder sind uns wichtig, aber hier muss eine andere Lösung her.

Und bei allem Verständnis für die Lage der Schule, ein Teil des Lustgartens ist und wäre hier besser geeignet für den Sportunterricht. Hier befinden sich schon Sportanlagen, die man nutzen könnte und hier wäre auch nicht die Lärmbelästigung gegeben, die sicherlich den neuen Anwohnern der Plantage nicht gefallen wird. Als Ruhepol für normale Bürger, ältere Menschen, Müttern mit ihren Kindern oder auch Touristen wird dieser Platz unseres Erachtens nicht geeignet sein.

Im Siegerentwurf ist auch der freie Blick auf die Kirche nicht berücksichtigt worden. Hier versperren Bäume die Sicht auf die Kirche.

Wir wünschen uns einen innerstädtischen Platz, der harmonisch auf seine Umgebung abgestimmt ist( auch wenn diese momentan noch im Werden ist),einen Platz, der die Garnisonkirche in ihrer Schönheit unterstreichen wird, der in das Wegesystem der Stadt eingefügt ist und der gleichzeitig Ruhe und Erholung ermöglicht –
einen Stadtplatz für alle!