Langer Stall als KUNSTUNDKREATIVHAUS

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Mitteschön Vision

In Potsdam besteht ein Bedarf nach Flächen für Künstler und kreative Berufe. Diese Flächen sollten idealerweise in der Innenstadt verortet sein.

Durch die Nähe zum Kreativhaus Rechenzentrum, bietet sich das verbliebene Areal des Langen Stalls nach der Wohnbebauung des Nordteils förmlich an!

Da der Baugrund bekannt ist schlagen wir zuerst vor, auf einen Keller zu verzichten. Die Mehrkosten für langfristig vollumfänglich nutzbare Keller sind immens und bei dem Untergrund unrentabel. Zudem befinden sich im Boden die als Denkmal geschützten Reste des ehemaligen Langen Stalls. Eine komplette Entfernung der Fundamente des Stalls ist denkmalrechtlich nicht wünschenswert und ebenfalls nicht wirtschaftlich.

Ebenfalls aus statischen und wirtschaftlichen Gründen schlagen wir vor, das Gebäude in einer Leimbinder- bzw. Holzständerkonstruktion (Holz) zu errichten. Diese Konstruktion ist leicht, preiswert, fast beliebig ökologisch dämmbar und entspricht zudem dem historischen Original. Darüber hinaus ist ein solcher Bau von heimischen, märkischen Handwerkern schnell vorzufertigen und zu errichten. Das Dach sollte mit handgestrichenen Potsdamer Bibern gedeckt werden. Zur Belichtung der Obergeschosse könnte man eine Firstverglasung sowie je eine lange Gaube (alternativ:16 kleine Gauben), ebenfalls aus Holz verwenden.

Direkt hinter dem erhaltenen Portal von Unger sollte im EG und im 1.OG eine Gastronomie angesiedelt werden. Oben kann das eine Bar sein, der untere Raum kann auch als Festsaal und für Tagungen / Veranstaltungen genutzt werden.

Im EG können 20 Einzelräume à ca. 60 qm Nutzfläche (NF) sowie 4 Räume à 39 qm NF entstehen. Teeküchen und WCssind ausreichend vorhanden. Im1.OG entständen bis zu 24 Einzuräumen 59 qm NF. Das Dachgeschoß kann noch einmal 38 Büros aufnehmen. Durch die Holzständerkonstruktion sind die Innenwände durchgängig nicht tragend und flexibel. Damit ist auch die Raumaufteilungen veränderbar.

Flächen:

EG 1.836 qm NF 2.450 qm BGF 24 NE + Festsaal

OG 1.850 qm NF 2.450 qm BGF 24 NE + Bar/Gastro

DG 1.556 qm NF 1.900 qm BGF 38 NE + Tagungsraum

   Σ 5.256 qm NF  6.800 qm BGF (NF=Nutzfläche, BGF-Bruttogeschossfläche)

Damit wäre im Langen Stall mehr Fläche zur Verfügung als jetzt im Rechenzentrum (< 5.000 qm NF)!

Durch den Verzicht auf den Keller und die Wahl der Konstruktion kann preiswert gebaut werden. Der Gesamtbau müsste – je nach Aufwand im Inneren mit € 8 – 10 Mio. schlüsselfertig zu errichten sein. Hinzu kommt die Sanierung des Unger-Portals.

Da das Grundstück schon der Stadt Potsdam gehört, sind nur die Bruttobaukosten anzusetzen. Für bspw. 4 % Bruttorendite wäre das Projekt jederzeit auf dem freien Markt platzierbar oder aber auch für Potsdam eine sinnvolle Investition. Das sollte durch eine Machbarkeitsstudie nochmals von der Stadt untersucht werden.

Wir sind uns sicher, dass diese Nutzung, an diesem Ort, den Künstlern und der Stadt zum Vorteil gereichen. Die Plantage bietet sich zudem an, Kunst in den öffentlichen Raum zu tragen. Auch die Möglichkeiten des Verkaufs für die Künstler würde sich enorm verbessern, führt doch mit dem Bau des Garnisonkirchenturmes demnächst sicherlich der Touristenstrom exakt über die neue Plantage.

Eine Einbeziehung der Künstler bei der Projektentwicklung wäre ratsam und zielorientiert!

Grundsatzerklärung anlässlich des 1. Wettbewerbs zur Bebauung des Areals Langer Stall in 2012 

  • Die Plantage erfordert eine besonders behutsame Bebauung, die auf ihre historische Umgebung abgestimmt sein muss. Langer Stall, Plantage und Garnisonkirche bildeten eine bewusst angelegte harmonische und architektonische Einheit!
  • Eine individuelle Wohnbebauung auf der Fläche des Langen Stalls würde dieser Anforderung nicht gerecht.
  • Ein an den historischen Bau im größtmöglichen Maße angelehnter Wiederaufbau des Langen Stalls mit öffentlicher Nutzung wäre die angemessenste und damit beste Lösung.

Prof Bernd Albers: Kurzfassung Vortrag Plantage+ Langer Stall  aus 2012
Der Lange Stall als Kunsthalle

Mitteschön zum neuen Bad blu

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Gibt es denn in dieser Stadt keine Chance, einen angemessenen Architektur-Entwurf zu entwickeln, der mal nicht aus einer weißen kahlen Kiste besteht? Einen, der Potsdamer Architektursprache bedient? Einen Neubau, der sich behutsam in das städtebauliche Ensemble einfügt?

Überall stehen weiße Klötzer im Stil vorstädtischer Industriegebiete herum. Wenn man keine zusätzlichen Informationen zu dem neuen Bad am Brauhausberg bekommen würde, würde man rätseln, was das ist: Lagerhalle? Kaufhalle? Megacenter?

Zitat Karl-Heinz Birkholz, Architekt der alten Schwimmhalle am Brauhausberg:
„Das ist ein reiner Zweckbau, ohne Respekt vor Potsdam“, sagt er: „So etwas gehört an die Autobahn.“

Zitat Müller-Zinsius, Stadtwerke Potsdam:
Fassade des #blu hat optische Mängel, aber keine Klage gegen Baufirma. Wir werden uns an den Anblick gewöhnen müssen. Der Bau als solcher spricht nicht zu uns, er ist einzig allein der Funktion untergeordnet.

Eine neue Schwimmhalle am Potsdamer Brauhausberg sollte bei aller Funktionalität ihre einmalige und typische Form doch wohl aus der naheliegenden Assoziation mit dem Element Wasser oder zumindest durch die Hanglage mit der umgebenden Natur erhalten.

Der Niemeyer-Entwurf ließ eine diesbezügliche Ahnung zu und erhielt nicht umsonst spontan so viel erste Zustimmung.

Selbst die DDR-Schwimmhalle bot mit ihrem geschwungenen Dach und den ehemaligen Kaskaden am Hang einen emotional ansprechenden Zugang im Gesamteindruck.
Wozu nun die Härte und Kälte eines solchen Blocks? Eine einladende Gliederung und warme Farbigkeit wäre doch wohl der mindeste Anspruch bei einem Entwurf für ein öffentliches Gebäude in einem so wichtigen städtischen Naturraum, welches allen Generationen zur Erholung dienen und den Gästen der Stadt bei ihrer Ankunft am Bahnhofsblock einen angenehmen ersten Eindruck von unserer Landeshauptstadt vermitteln soll.

Entwürfe wie die von Bernd Albers gab es auch! Warum wird so etwas nicht favorisiert? Übrigens, die Architekten sind nicht immer schuld an solch einer seelenlosen Bauweise, sie tun das, was der Bauherr anweist. Wenn die Stadt der öffentliche Bauherr ist, liegt hier die primäre Verantwortung. Und selbst private Bauherren sollten in einem öffentlichen Stadtraum gewissen Regeln folgen und sich entsprechen unterordnen, vor allem in einer Stadt, die einst als „Gesamtkunstwerk“ konzipiert wurde.

Man kann nicht in einem Atemzug die „schöne Stadt Potsdam“ in den höchsten Tönen preisen und gleichzeitig im aktuellen Bauen das Gegenteil praktizieren.
Eine gute Funktionalität im Inneren und eine solide Finanzierbarkeit stehen außer Frage, aber die öden Ergebnisse wie das Bahnhofcenter, die grauen kasernenhaften Blöcke in der Breiten Straße oder das neue Rehabilitationszentrum in der Gutenbergstraße in seiner kalten Pracht (mit der emotionalen Ausstrahlung einer Pathologie),sprechen in ihrer trübseligen Wirkung ihre eigene emotionale Sprache . Dieser allgemeine Zustand ist wenig begründbar mit Kosten, sondern mit dem Mangel am Wollen und an Ideen.

Zum guten Lebensgefühl der Menschen einer jeden Generation zählen eben auch ein gewisses Maß an zeitloser Schönheit und Proportionen nach menschlichem Maß,
Wir haben noch keinen gehört, dem diese Architektur gefällt! Ihnen?
Siehe auch Langweile statt Moderne von Carsten Sauerbrei

Es geht los! Baubeginn Herbst 2017

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Vorzeitiger Maßnahmenbeginn für den Wiederaufbau des Garnisonkirchenturmes durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien genehmigt!

Die Genehmigung für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn bezieht sich auf die Vergabe der Leistungen Baustelleneinrichtung, Bauvorbereitung, Gründung und Bodenplatte.

Die reichhaltig vorhandenen Quellen erlauben eine Rekonstruktion der ursprünglichen Architektur der Garnisonkirche, in historischer Bauweise und mit authentischem Material (ca. 2,5 Mio. Ziegel und Mörtelzement). So wird ein Hauptwerk des preußischen Barocks, dessen Baumeister Philip Gerlach war, wiedererstehen.

Wie Untersuchungsergebnisse ergaben, sind die Reste der Fundamente nicht mehr tragfähig. Daher wird eine neue Bodenplatte über die Fundamentreste gelegt, so dass die alte Gründung erhalten bleibt. Durch die Bodenplatte können die Wände, auschließlich aus Zieglmauerwerk, wesentlich dünner errichtet werden als das historisch 7 m tiefe Mauerwerk im Erdgeschoss. Damit wird ein erhebliches mehr an Innenraum möglich.

Es wird eine Tiefgründung mit 38 Bohrpfählen von je 37 m Länge angelegt, von denen 14 mit Sonden geothermisch zur Heizung und Kühlung aktiviert werden. Im Ergebnis werden deutliche Einsparungen beim CO2 Ausstoß und Verbrauch von Primärenergie erreicht.

Mit der Zustimmung zum vorzeitigen Maßnahmenbeginn entsteht kein Anspruch auf Zuwendung der mit einem Fördermittelantrag beantragten 12 Mio. Euro. Diese Entscheidung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien steht noch aus.

„Mit dieser Genehmigung kann mit dem Wiederaufbau des Garnisonkirchenturmes Potsdam, der einer der schönsten barocken Türme Norddeutschlands ist, begonnen werden. Dies verdanken wir der BKM, dem Fördermittelgeber, den zahlreichen Spendern aus Nah und Fern sowie den üb

er 23.600 Unterstützern, die den Aufruf zum Wiederaufbau der Garnisonkirche unterschrieben haben und zusammen einen Teppich der Sympathie in ganz Deutschland und darüber hinaus bilden.“, freut sich der Kommunikationsvorstand der Stiftung Garnisonkirche Potsdam, Wieland Eschenburg, über die positive Nachricht.

5. Triton ist gesetzt.

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Die Skulptur ist nach der Restaurierung für 20.000 Euro am 4.7.2017 an ihren ursprünglichen Platz zurückgekehrt. Noch fehlt aber die Hälfte der Neptungruppe.

Potsdam/Innenstadt – Triton Nummer fünf ist wieder da. Am gestrigen Dienstag ist eine weitere Figur der Neptungruppe im Potsdamer Lustgarten restauriert an ihren ursprünglichen Platz im Wasserbecken des Lustgartens zurückgekehrt. Der Triton wurde in der Bildhauerwerkstatt von Rudolf Böhm mit Spenden des Rotary-Clubs „Potsdam Alter Markt“ und des Bürgerbündnis-Stadtverordneten und Bauträgerunternehmers Wolfhard Kirsch restauriert. 20.000 Euro hat der neue Triton aus Sandstein gekostet. Fehlende Teile an Muschelhorn, Armen und Rücken wurden ersetzt. Nach wie vor wird dem Meeresgott allerdings die Flosse fehlen: Für die 6000 Euro teure Restaurierung fehlen nach wie vor Spenden, teilte Rudolph Freiherr von Ketteler von der Fördergesellschaft zum Wiederaufbau der Neptungruppe mit. Seit 2003 setzt sich der Rotary Club „ Potsdam Alter Markt“ für die Restaurierung und schrittweise Ergänzung der Neptungruppe ein.

Bereits im November 2015 wurde die Figur zur Restaurierung abtransportiert. Entdeckt hatte sie 1999 eine Archäologin des städtischen Denkmalamtes – beim Ausbaggern des zugeschütteten Neptunbassins. Die Skulpturengruppe „Neptuns Triumph“ entstand zur Zeit Friedrichs II. und wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Sie bestand ursprünglich aus zwölf Figuren, von denen nunmehr die Hälfte restauriert ist.

Aus PNN vom 5.7.2017 von Valerie Barsige